Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Ihr Chef und Sie aneinander vorbeireden? Werden Sie bei Ihrer Arbeit mitunter ausgebremst, weil etwas nicht richtig „rübergekommen“ ist? Missversteht Ihr Chef Sie schon mal?
Beispiel: Claudias Chef ruft morgens früh um 8 Uhr vom Hotel aus an: „Haben Sie mir die Liste gemailt?“ – „Ja, Chef, ich wusste ja, dass es dringend ist.“ Der Chef klingt genervt: „Ich habe die Liste aber nicht!“ – „Das kann nicht sein, die habe ich schon vor einer halben Stunde geschickt.“ Jetzt wird der Chef laut:„Die ist aber nicht da!“ – „Aber ich sehe es doch in meinem Ausgangsordner, dass ich sie geschickt habe. – „Das kann gar nicht sein!“
So könnte es noch eine ganze Weile hin und her gehen. Mit dem Ergebnis, dass der Chef richtig sauer auf seine Mitarbeiterin und Claudia verzweifelt ist. Ein Missverständnis, wie es bestimmt jede von uns schon einmal erlebt hat.
Tückische Fallen in unserer Sprache
Unsere Sprache hat einige tückische Fallen: Ein einziger Begriff kann für viele verschiedene Bedeutungen stehen. Dadurch wird Sprache ungenau. Je pauschaler die Begriffe sind, die Sie im Gespräch verwenden, umso schneller kann es zu Missverständnissen kommen.
Dieser Effekt findet sich häufig in Witzen wieder, die mit dem Prinzip des Missverstehens spielen: Lehrer: „Die Polizei sucht einen Schüler, der im Umkreis der Schule Mädchen belästigt.“ Schüler: „Wo kann ich mich melden?“
Nicht nur durch das genaue Hinhören vermeiden Sie Missverständnisse, sondern auch durch Ihre eigenen genauen Formulierungen
Vermeiden Sie Missverständnisse
Je genauer Sie eine Aussage oder Frage formulieren, umso geringer ist das Risiko, dass Ihr Gegenüber Sie missversteht. Daher wäre der Streit zwischen Claudia und ihrem Chef nicht nötig gewesen. Claudia hätte besser gesagt, welche Liste genau sie denn geschickt hat. Dann wäre schnell klar geworden, dass das nicht die Liste war, die der Chef brauchte.
Auch der Chef hat sich ungenau ausgedrückt – darauf hatte Claudia zwar keinen Einfluss, aber sie hätte nachfragen können.
Ärgern Sie sich nicht darüber, was der andere hätte anders machen können, sondern ergreifen Sie die Initiative.
Der Sekretärinnen HandbuchTipp: Formulieren Sie Ihre Aussagen oder Fragen so genau wie möglich, um Doppeldeutigkeiten oder Fehlinterpretationen zu vermeiden.