So formulieren Sie Ihr Bauchgefühl überzeugend

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Ihr Chef will eine neue Sekretärin für Ihr Team einstellen, die auch Sie entlasten soll. Sie waren beim Bewerbungsgespräch dabei. Eine Kandidatin hinterließ einen sehr guten Eindruck und konnte beste Zeugnisse und Referenzen vorweisen. Ihr Chef ist positiv angetan und tendiert dazu, sich für diese Bewerberin zu entscheiden.
 
Auch Sie persönlich sind von den objektiven Daten beeindruckt. Trotzdem haben Sie nach dem Gespräch ein ganz negatives Bauchgefühl, können dies aber nicht sachlich begründen. In einem solchen Fall spricht man von Intuition oder Eingebung. Und dieses Gefühl kann oft sehr nützlich sein.
 
Häufig sind Führungskräfte streng analytisch denkende Menschen. Um richtige Entscheidungen treffen zu können, setzen sie daher häufig auf die weibliche Intuition ihrer Sekretärinnen und Assistentinnen. Zögern Sie also nicht und bringen Sie
Ihr persönliches Bauchgefühl in den Job mit ein. Wichtig ist, dass Sie nicht zu emotional formulieren, sondern Ihr Bauchgefühl in die richtigen Worte fassen.
 

So wird Ihre Intuition „salonfähig“

 
  • Geben Sie Ihrer inneren Stimme Raum. Lassen Sie Ihre Bedenken zu, auch wenn alle objektiven Faktoren stimmen. Oder akzeptieren Sie – umgekehrt – Ihr positives Gefühl, obwohl die äußeren Hinweise alles andere als ermutigend sind. Vertrauen Sie darauf, dass Verstand und Intuition dasselbe Ziel haben: die richtige Entscheidung zu treffen.
  • Stehen Sie zu Ihrer Intuition, aber fegen Sie Daten und Fakten nicht vom Tisch. Erfahrene Führungskräfte geben zu, dass sie bei wichtigen Entscheidungen auch ihren Bauch sprechen lassen. Ihre letztendlichen Begründungen für Entscheidungen klingen aber durchweg sehr rational. Verhalten Sie sich genauso.
    Lassen Sie die Daten und Fakten gelten und verkaufen Sie Ihre Intuition nur als das, was sie ist: ein Gefühl, eine zusätzliche Perspektive und keine subjektive Wahrheit.
  • Verpacken Sie Ihre Intuition Ihrem Chef gegenüber als Frage. „Wie schätzen Sie die sozialen Kompetenzen der Bewerberinm ein?“ – Geben Sie Ihrem Chef einen Denkanstoß in die Richtung, in der Sie Bedenken haben.
  • Beschreiben Sie Ihr Bauchgefühl als Hypothese. „Ich kann es objektiv nicht begründen, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass die Bewerberin nicht in unser Team passt.“ Ihr Chef wird Sie dann wahrscheinlich fragen, warum Sie das annehmen. Jetzt können Sie näher erläutern, was Ihnen konkret Bauchschmerzen bereitet und was
    unter Umständen passieren könnte.
  • Verleihen Sie Ihrer Intuition mit Argumenten Nachdruck. „Ich habe Frau Gebert vom Empfang gefragt, was ihr erster Eindruck war, als die Bewerberin die Eingangshalle betreten hat. Frau Gebert hat grundsätzlich eine sehr gute Menschenkenntnis. Sie bestätigte meine Befürchtungen. Die Bewerberin war am Empfang distanziert, kurz angebunden und fast arrogant. Ich befürchte deshalb, es könnte ihr an Herzlichkeit und Verbindlichkeit im Umgang mit unseren Kunden und Geschäftspartnern fehlen.“

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