Rhetorik: So reagieren Sie richtig bei Angriffen, die in der Sache berechtigt sind

Angriffe, bei denen der Angreifer zwar in der Sache im Recht ist, sich aber im Ton vergreift, kommen gerade in Beziehungen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern immer wieder vor.
 

Beispiel:

Norbert König, ein Geschäftsführer, zu seiner Assistentin: ,,Frau Bartscher, Sie sind anscheinend nicht in der Lage, einen einfachen Brief zu schreiben! Jetzt war schon wieder ein Fehler in dem Schreiben an die Kanzlei Huber. Das ist ja wirklich das Letzte!“
 
In dieser Situation sollten Sie auf keinen Fall selbst aggressiv werden. Setzen Sie eine dieser wirkungsvollen Antwortmöglichkeiten ein:
 

Stimmen Sie einfach zu

Wenn Sie den Angreifer gut kennen und wissen, dass er hin und wieder mal ausrastet, das in der Regel aber nicht so ernst meint, verzichten Sie darauf, in eine weitere Diskussion einzusteigen: ,,Herr König, Sie haben Recht. Ich
habe in den letzten Tagen derartig viel mit dem Projekt X zu tun, dass ich bei der Korrespondenz etwas zu schnell bei der Sache war. Wird nicht mehr vorkommen.“
 

Relativieren Sie die Sache

Wenn Sie gute Argumente dafür haben, warum ein Fehler passiert ist, nennen Sie diese: ,,Ich gebe Ihnen Recht, Herr König, ich bin verantwortlich für die Briefe, die rausgehen. Bitte bedenken Sie, dass ich das Schreiben nicht mehr Korrektur lesen konnte, weil Sie es früher brauchten, als geplant.“
 

Gehen Sie auf den unpassenden Ton ein

Wenn Sie die Form des Angriffs nicht akzeptieren können oder wollen, stellen Sie das klar: ,,Herr König, wir können gerne über die Sache reden. Ich bitte Sie jedoch, mich nicht in diesem Ton anzugreifen.“
Handelt es sich beim Angreifer nicht um den Chef, sondern um eine Kollegin, können Sie noch härter reagieren: ,,Frau Hofer, unter diesen Bedingungen möchte ich das Gespräch nicht weiterführen. Wir können uns wieder unterhalten, wenn wir sachlich über das Thema reden können.“
 
Der Sekretärinnen-Handbuch-Tipp: Halten Sie sich immer vor Augen, dass Fehler passieren und ganz normal sind. Die Welt geht nicht unter, nur weil Sie mal etwas falsch gemacht oder übersehen haben. Gehen Sie konstruktiv mit Ihren Fehlern um; überlegen Sie, was Sie tun können, damit Ihnen das Gleiche oder etwas ähnliches nicht wieder passiert.

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