Ist Ihnen das schon passiert? Sie begleiten Ihren Chef zu einem Geschäftsessen. Sie sehen, dass die Wasserflasche auf dem Tisch leer ist, und möchten bestellen. Aber wie machen Sie die Dame oder den Herrn im Service auf sich aufmerksam? Wie sprechen Sie ihn oder sie richtig an?
Die korrekten modernen Berufsbezeichnungen bieten sich dafür leider nicht an: „Frau Restaurantfachfrau, ich möchte bitte noch eine Flasche Wasser bestellen“ oder „Herr Restaurantfachmann, bitte bringen Sie uns noch eine Flasche Mineralwasser“ sind wenig empfehlenswerte Sprach-Ungetüme.
Das „Fräulein“ ist out
„Herr Ober“ ist zwar als Berufsbezeichnung falsch, wird aber nach wie vor verwendet. Es klingt höflich und respektvoll. Das trifft auf das „Fräulein“ nicht zu. Außerdem ist diese Anrede in Deutschland völlig out, muss also auch im Restaurant verschwinden.
Deshalb ist die moderne Empfehlung: Sprechen Sie überall dort, wo es mithilfe eines Namensschilds möglich ist, Restaurantfachkräfte mit ihrem Namen an. Manchmal wird die amerikanische Sitte praktiziert, dass sich Restaurantfachleute mit dem Namen vorstellen. Sollte dies nicht geschehen, fragen Sie: „Wie darf ich Sie anreden?“ oder „Verraten Sie mir doch Ihren Namen, damit ich weiß, wie ich Sie ansprechen kann“.
Der Redaktions-Tipp: Kennen Sie den Namen des Obers oder des „Fräuleins“ nicht, machen Sie durch ein dezentes Handzeichen auf sich aufmerksam. Vorbeieilende Servicekräfte, die keinen Blickkontakt aufnehmen, können Sie mit einem „Entschuldigen Sie bitte“ auf sich aufmerksam machen.
Wenn Sie länger „auf dem Trockenen sitzen“, sollten Sie sich selbst und Ihren Gästen zuliebe die Initiative ergreifen, aktiv einen Ansprechpartner suchen und diesen bitten, zum Tisch zu kommen und weitere Bestellungen aufzunehmen.