Fettnäpfchen vermeiden – die wichtigsten Tipps für den richtigen Umgang mit Getränken bei einem Geschäftsessen

Wenn Sie Ihren Chef hin und wieder zu einem Geschäftsessen begleiten, sollten Sie sicherstellen, dass Sie alle Fettnäpfchen vermeiden. Und: Selbst im Umgang mit Getränken lauern einige – man mag es kaum glauben.

Damit Sie immer alles richtig machen und sich sicher fühlen können, haben wir für Sie die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Mit diesen acht Tipps machen Sie garantiert alles richtig.

Alkohol

Auch während eines Geschäftsessens können Sie Alkohol trinken. Sie müssen aber nicht. Achten Sie darauf, dass sich Ihr Konsum in Maßen hält. Wenn Sie normalerweise beim zweiten Glas Wein lustiger, gesprächiger, ruhiger werden oder auf andere Weise Ihr Verhalten verändern, sollten Sie nach dem ersten Glas Wein Ihren Alkoholkonsum beenden.

Beachten Sie außerdem folgende Tipps:

Wenn Sie nach dem Geschäftsessen noch arbeiten müssen, sollten Sie ganz auf Alkohol verzichten.

Alle trinken Wein und/oder Champagner? Man drängt Sie, mitzutrinken? Sie müssen nicht – auch nicht aus Gründen der Höflichkeit. Lehnen Sie einfach freundlich ab, wenn Sie nicht wollen. Sie schulden keinem eine Erklärung.

Getränke wie Cola, Fanta oder Sprite gelten zu einem guten Essen als stillos. Auch ein Bier hat bei einem sehr guten Essen nichts zu suchen. Alternativ können Sie sich einen Saft, ein Wasser oder eine Saftschorle bestellen.

 

Anstoßen

Miteinander anzustoßen ist bei offiziellen Anlässen, also bei einem Geschäftsessen, nicht empfehlenswert.

Heutzutage ist das Gläserklirren familiären Ereignissen oder Feiern im Freundeskreis vorbehalten.

Zutrinken ist korrekt

So funktioniert’s: Das Glas wird leicht angehoben, etwa auf Hals- bis Kinnhöhe, man blickt einander kurz in die Augen, sagt „Zum Wohl“ und trinkt. Anschließend heben Sie das Glas erneut und schauen noch einmal alle in der Runde an.

Aperitif

Sie werden vor dem Essen vom Servicepersonal gefragt, ob Sie einen Aperitif wünschen. Fragen Sie oder Ihr Chef am besten zuerst Ihre Gäste, ob diese gern einen Aperitif hätten. Dies gebietet zum einen die Höflichkeit, und zum anderen beeinflussen Sie Ihre Gäste dann nicht durch Ihre eigene Wahl in der Entscheidung für oder gegen ein Getränk als Appetitanreger.

Folgende Getränke gelten beispielsweise als Aperitif:

  • Campari pur, mit Orangensaft oder Soda
  • Champagner
  • Gin Tonic
  • Martini
  • Prosecco/Prosecco mit Apérol
  • Sekt
  • Sherry
Warten Sie ab, was Ihr Chef, also der Gastgeber, bestellt. Entscheidet sich Ihr Chef beispielsweise für Prosecco, können Sie nicht den wesentlich teureren Rosé-Champagner bestellen. Es sei denn, er fordert Sie ausdrücklich dazu auf. Dann dürfen Sie das Angebot natürlich annehmen und müssen sich nicht zieren.

Digestif

Es ist durchaus üblich, ein Essen – vor allem ein mehrgängiges – mit einem Digestif, der die Verdauung anregt, zu beenden. Es gehört zu den Aufgaben des Gastgebers, seine Gäste danach zu fragen, falls das Servicepersonal dies nicht ohnehin aus eigenem Antrieb übernimmt.

Digestifs sind beispielsweise:

  • Kognak
  • Grappa
  • Obstbrand
  • Obstgeist

Beachten Sie:
Bietet der Gastgeber Ihnen zum Schluss einen Kaffee an, sollten Sie keinen Digestif bestellen, sondern es in der Preisklasse „Kaffee“ belassen.

Einschenken

Damit Sie es dem Service nicht unmöglich machen, Ihr Glas nachzufüllen, sollten Sie wissen, dass Gläser von rechts auf- oder nachgefüllt werden. In guten Restaurants ist ausschließlich das Personal für gefüllte Gläser verantwortlich. Sie sollten deshalb nicht eigenmächtig nachschenken.

Sollte das Personal nicht ganz so aufmerksam sein und sollten Sie zuerst beobachten, dass einer Ihrer Gäste vor einem leeren Glas sitzt, geben Sie dem Ober ein Zeichen. Das gilt sowohl für die Flasche Wasser als auch für die Flasche Wein – es sei denn, die Wasserflasche steht auf dem Tisch, dann dürfen Sie selbst nachschenken.

Gläser korrekt anfassen

Nicht nur bei teuren Weinen kommt es darauf an, dass sie richtig temperiert getrunken werden. Wenn Sie den ganzen Kelch umfassen, beeinflussen Sie die Temperatur maßgeblich. Das Getränk erwärmt sich. Schade um den Wein. Auch bei gekühltem Weißwein ist das sehr ärgerlich. Außerdem: Das Glas ist nach kurzer Zeit mit Fingerabdrücken übersät und sieht unschön aus. Fassen Sie das Glas also immer am Stiel an.

„Prost“

Wenn Sie mit Freunden zusammensitzen, ist ein „Prost“ okay. Für das Geschäftsessen gilt: Verzichten Sie komplett auf „Prost“. Es wäre ganz und gar unangebracht. Beim „Zuprosten“ – besser gesagt: beim „Zutrinken“ – sagen Sie: „Zum Wohl!“ Das wäre auch unter Freunden stilvoller.

Wein

Die Regel, dass weißer Wein zu „weißem Fleisch“, also zu Fisch und Geflügel, und roter Wein zu „rotem Fleisch“ getrunken wird, gilt heute nicht mehr so rigoros. Warten Sie oder Ihr Chef mit der Weinbestellung, bis alle Gäste ihre Speisen ausgewählt haben.

Viele machen die Präferenz für einen Weiß- oder Rotwein nach wie vor natürlich von den Speisen abhängig, da Weine die Speisen in idealer Weise ergänzen können. Der Einladende wählt den Wein; zusätzlich fragt er in die Runde, ob die Damen und Herren mit Rot oder Weiß einverstanden sind.

Möglicherweise sollte Ihr Chef einen Roten und einen Weißen bestellen.

Wenn kein offener, sondern eine Flasche Wein bestellt wurde, wird dieser der Person zum Verkosten angeboten, die ihn bestellt hat.

Achtung: Bei der Verkostung haben Sie nicht die Möglichkeit, einen Wein abzulehnen, weil er Ihnen nicht schmeckt. Es geht lediglich um zwei Fragen:

  1. Hat der Wein die richtige Temperatur?
  2. „Korkt“ er oder hat er einen anderen Fehler?
Nur wenn die Temperatur nicht in Ordnung oder der Wein einen Fehler hat/korkig ist, können Sie ihn ablehnen. Sollten Sie unsicher sein, bitten Sie den Ober um sein Urteil. Er wird den Wein in Ihrer Gegenwart verkosten. Der gute Ton empfiehlt, dass Sie sich auf seine Expertise verlassen sollten.
Beachten Sie außerdem folgende Tipps:

Wenn eine gute, teure Flasche Weißwein zum Essen bestellt wurde, sollten Sie sich daraus keine Weinschorle mixen.

Ihrem Chef würde bestimmt der Bissen im Hals stecken bleiben, wenn Sie in den 80-Euro-Wein Wasser schütten.

Bestellen Sie Ihre Weinschorle separat. Auch Eiswürfel im Wein sind ein absolutes Tabu.

Wenn Sie Rot- statt Weißwein bevorzugen, sagen Sie das, wenn Sie gefragt werden, was Sie trinken möchten. Es wäre unhöflich, so zu tun, als würden Sie der Empfehlung des Einladenden folgen, aber dann, wenn der Wein vor Ihnen steht, sagen: „Den mag ich nicht.“

Sie dürfen sich separat ein Glas Wein bestellen, wenn Sie den vorgeschlagenen Wein nicht mögen.

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