Die richtige Begrüßung ist ein kniffliges Thema, denn heute wird einiges lockerer gehandhabt als früher. Da fällt die Entscheidung, was in einer konkreten Situation richtig oder falsch ist, oft schwer. Deshalb finden Sie hier die aktuell gültigen Etiketteregeln für das richtige Grüßen und Begrüßen im Job:
1. Der Rangniedrigere grüßt immer noch den Ranghöheren
Im Beruf sind Hierarchien nach wie vor wichtig. Deshalb gilt: Der Rangniedrigere grüßt den Vorgesetzten. Als Grußworte dürfen Sie neben dem üblichen „Guten Tag“ („Guten Morgen“, „Guten Abend“) auch das etwas lockerere „Hallo“ verwenden – wenn es zur Situation passt.
2. Der Ranghöhere gibt dem Rangniedrigeren die Hand
Die Hand zur Begrüßung ausstrecken sollten Sie als Rangniedrigerer jedoch nicht. Die Entscheidung für oder gegen den Körperkontakt ist immer noch dem Ranghöheren vorbehalten. Dabei ist es völlig unerheblich, wer älter oder jünger, wer Dame oder Herr ist.
3. „Ladies first“ gilt nur auf derselben Hierarchiestufe
Die beiden Regeln „Ladies first“ und „Ältere zuerst“ gelten im Beruf nur, wenn alle auf einer Hierarchiestufe sind. Beispiel: Sie begrüßen eine Gruppe von fünf Projektleitern und einer Projektleiterin. Dann ist es korrekt, wenn Sie die Dame zuerst begrüßen. Ist einer der männlichen Projektleiter deutlich älter als der Rest der Gruppe, können Sie auch diesen zuerst begrüßen.
Der Sekretärinnen-Handbuch-Tipp: Wenden Sie die Altersregel nur an, wenn ein Generationsunterschied deutlich zu erkennen ist. Denn sonst ist das Fettnäpfchenrisiko zu groß: Wer will schon älter geschätzt werden, als er wirklich ist?
4. Gastgeber begrüßen ihre Gäste unabhängig vom Rang
Als Gastgeberin (Beispiel: Sie empfangen Kunden in Ihren Geschäftsräumen) sind Sie in einer Sonderrolle und sollten – unabhängig vom Rang – jedem Gast als Erste die Hand reichen.
Begrüßen Sie zuerst die Personen, die Sie bereits kennen, und warten Sie, ob diese Sie mit ihrer Begleitung bekannt machen.
Falls nicht, stellen Sie sich selbst vor.
Achtung! Befinden sich ausländische Gäste in der Gruppe, ehren Sie diese besonders, indem Sie sie bei der Begrüßung hervorheben.
5. Auch Damen stehen zur Begrüßung auf
Stehen Sie auch als Frau bei der Begrüßung auf, sei es beruflich oder privat. Damit zeigen Sie, dass Sie Ihrem Gegenüber Respekt entgegenbringen und ein vollwertiger Gesprächspartner
„auf gleicher Augenhöhe“ sind. Lassen Sie nicht zu, dass man auf Sie herabsieht.