3 Tipps für Ihre Verhandlungen mit dem Chef

Überlassen Sie Ihre wichtigen Anliegen nicht dem Zufall. Wenn Sie von Ihrem Chef etwas einfordern oder ihm einen Vorschlag machen wollen, dem er zustimmen soll, dann gönnen Sie diesem Gespräch Raum, Zeit und die nötige Aufmerksamkeit. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei:

Tipp 1: Bereiten Sie sich vor!

Was auch immer Ihr Anliegen ist: Rechnen Sie mit Gegenargumenten! Viele davon können Sie vorherahnen. Denn beinahe immer, wenn Sie mehr Zeit, Geld, Unterstützung oder Ressourcen einfordern, wird Ihr Chef Gründe dagegen finden. Finden Sie die vor ihm!Listen Sie die wichtigsten Gegenargumente auf und überlegen Sie sich, wie Sie diese entkräften können oder ob es Punkte gibt, die seine Argumente aufwiegen. Zur Vorbereitung Ihres Gesprächs gehört es, dass Sie den richtigen Zeitpunkt wählen. Kann Ihr Chef im Moment zuhören? Oder muss das Gespräch auf einen anderen Zeitpunkt verschoben werden? Bereiten Sie ihn auf das Gespräch vor, indem Sie ihm einen passenden Termin vorschlagen. Damit Ihr Chef dem Gespräch nicht von vornherein ausweicht, stellen Sie schon in diesem Augenblick die Vorteile für ihn in den Vordergrund:

  • „Ich habe eine Idee entwickelt, die Sie kennen lernen sollten, denn sie wird einiges erleichtern. Sollen wir nach dem Meeting darüber sprechen, oder ist es Ihnen jetzt lieber?“
  • „Mir liegen ein paar strategische Veränderungen am Herzen, mit denen wir ein paar wesentliche Verbesserungen herbeiführen könnten. Ich möchte das gerne nach Ihrem Telefonat mit Ihnen absprechen. Oder wann passt es Ihnen besser?“
Der Redaktions-Tipp: Überlegen Sie sich gut, in welchem Rahmen das Gespräch die bessere Wirkung hätte. Manches geht offiziell im Meeting oder unter Zeugen, vieles nur unter vier Augen.

Tipp 2: Gehen Sie professionell auf Ihren Chef ein

Machen Sie sich klar: Beide Seiten haben Recht – zumindest aus der jeweils eigenen Sicht. Umso wichtiger ist es, dass Sie die Wünsche und Perspektiven Ihres Chefs respektieren. Der kann Ihnen nur nachgeben, auf Kompromisse eingehen oder einlenken, wenn Sie sich ernsthaft mit seinen Bedürfnissen auseinandersetzen. Ihr Chef ist nicht grundsätzlich gegen Sie, sondern in seiner eigenen Welt unterwegs, in der möglicherweise andere Gesetze herrschen als in Ihrer.Gehen Sie daher auf seine Argumente ein. Zeigen Sie Verständnis für seine Perspektive und Denkweise. Vermeiden Sie bei Gegenargumenten Ihres Chefs das ausbremsende „Ja, aber“. Zeigen Sie stattdessen, bis wohin Sie seinen Argumenten folgen können; dann erst teilen Sie ihm Ihre Bedenken oder Gegenargumente mit:

  • „Ja, das Thema Budget steht natürlich im Vordergrund, das verstehe ich. Neben dem Geld gibt es für mich noch weitere wichtige Aspekte; dazu gehört beispielsweise …“
  • „Das sehe ich auch so, dass wir chronisch unterbesetzt sind. Umso wichtiger ist es, dass die wenigen Mitarbeiter entsprechend qualitativ gut arbeiten können …“
Lassen Sie sich von einem Nein nicht abschrecken. Hören Sie genau hin: Entwickeln Sie ein Ohr für ein eingeschränktes Nein. Wenn er „Heute nicht“ sagt, dann können Sie nachhaken: „Wann dann?“Es klingt zwar wie ein Klischee, aber es ist leider wahr: Männer nicken es tendenziell nicht gleich ab, wenn eine Frau einen Vorschlag macht. Geben Sie Ihrem Chef Zeit, aber bleiben Sie dran!

Tipp 3: Argumentieren Sie auf hohem Niveau

Gehen Sie auf die Ziele Ihres Chefs ein, erwähnen Sie seine direkten Anliegen. Ihre Argumente sollten daher immer auch das enthalten,
  • was Ihr Chef konkret von Ihrem Vorschlag mit Blick auf seine eigenen Ziele hätte und
  • welche Vorteile ihm durch Ihren Vorschlag entstünden.
Frauen tendieren dazu, auf emotionalem Niveau zu argumentieren – „Wir würden uns hier besser fühlen, wenn …“. Nicht jeder Mann hört auf diesem Ohr gut. Begründen Sie Ihre Argumente daher immer mit konkreten Zahlen und stichhaltigen Fakten. Wichtige Argumente für Ihren Chef sind:
  • Welches Potenzial (für Unternehmen, Kollegen, Geschäftsentwicklung …) hat der Vorschlag?
  • Welcher Nutzen ergibt sich daraus?
  • Welches sind die genauen Inhalte?
  • Welchen Eigenanteil muss er dazu liefern?
  • Welchen Eigenanteil liefern Sie?
  • Was kostet das (Zeit und Geld)?
Bei einer professionellen Gesprächsführung sollten Sie nicht einfach nur bitten, sondern bewusst einfordern! Zeigen Sie, dass Sie zu Ihrem Vorschlag stehen und selbst absolut überzeugt davon sind. Dazu hilft es, wenn Sie ganz bewusst mit ruhiger, etwas tieferer Stimme als sonst sprechen, um eine souveräne Wirkung zu erzeugen. Und halten Sie grundsätzlich immer ein (Argumentations-)Ass im Ärmel!

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